Es gibt viele negative Glaubenssätze über das Leben: „Das Leben ist schwer“, „Das Leben ist kein Wunschkonzert“, „Das Leben ist hart und ungerecht“, „Das Leben ist kein Ponyhof“ und vieles mehr. Welches Gefühl lösen solche Gedanken in dir aus?

Die Hirnforscher sind sich einig: Egal woran du glaubst, wirst du Recht behalten. Wir Menschen erschaffen ständig unsere Realität durch unsere schon in der Kindheit entstandenen Glaubenssätze. So können wir unserem eigenen Wachstum durch einschränkende Glaubenssätze mit „Erfolg“ im Wege stehen.

Wie wäre es, wenn du jeden Morgen mit dem Gedanken aufstehen würdest, dass das Leben Kunst ist? Nia spricht von „Life as Art“. Was löst es in dir aus, wenn du diesen Gedanken denkst?

Es ist nicht das, was in deinem Leben passiert, was dir Stress macht. Was dir Stress macht, ist die Bedeutung, die du ihm gibst. Wenn es dir gelingt, deine eigenen negativen Glaubenssätze über das Leben bewusst wahrzunehmen und zu hinterfragen, dann hast du die Chance, eine andere Haltung zum Leben einzunehmen und das Leben als Kunst zu sehen. So kannst du dein Gehirn trainieren, die positiven Dinge wahrzunehmen und die kleinen Wunder wertschätzen, die dir täglich begegnen. So kannst du dich dafür öffnen, auch Neues zu entdecken, indem du zunehmend zu einem wertfreien Beobachter wirst. Wie ein kleines Kind, das staunend alles um sich herum betrachtet.

Wie kannst du aber einen Glaubenssatz, der dich unglücklich macht, verändern? Die Ergebnisse der Hirnforschung sind eindeutig: Die Gedankenmuster in Form von Glaubenssätzen sind fest im Unterbewusstsein verankert und das gesamte System wehrt sich gegen Veränderungen. Das sogenannte „positiv thinking“ wird also oft bei Glaubenssätzen nicht funktionieren, wenn dafür allein der Verstand eingesetzt wird.

Zunächst ist es wichtig, in das sogenannte Hier und Jetzt, also in den gegenwärtigen Moment zu kommen, was der Verstand nicht schafft. Er ist mehr an Vergangenheit und Zukunft interessiert als an der Gegenwart, sie erscheint eher trivial und unwichtig. Durch sein Verweilen in Vergangenheit und Zukunft gelingt es dem menschlichen Gehirn nicht, die Gegenwart wertfrei und neutral wahrzunehmen. Gedanken sind nur eine Interpretation des gegenwärtigen Moments, nicht der Moment als solcher.

Analysieren, Interpretieren und Bewerten ist der Job des analytischen Verstandes. Und diesen Job macht er sehr gewissenhaft, um uns vor potentiellen Gefahren zu beschützen. Das Problem ist nur, dass dieser Job nicht immer getan werden muss. Unser Gehirn ist wie ein übereifriger Diener, der ständig Angst hat, dass uns etwas passieren könnte.

Wie können wir also an der Gedankenfabrik vorbei in das Unterbewusstsein gelangen, um die nötigen Veränderungen zu vollbringen?

Eines der wichtigsten Mittel ist die Meditation, also die Gedankenstille, die ins Hier und Jetzt führt. Nia spricht von „Living Meditation“ und lädt uns dazu ein, diese in den Alltag bewusst zu integrieren. Es können auch ganz kurze Momente der Gedankenstille sein, die wir täglich trainieren können. Das Spüren und Fühlen der Stille ist mehr als beruhigend, es stärkt und heilt – und es bringt Seelenruhe. So wirst du durch das regelmäßige Stoppen und in der Stille Sein immer mehr vom interpretierenden Denker zum neutralen Beobachter. Du kannst dann unvoreingenommen und unbeschwert – wie ein Kind – das Leben feiern.

Der Körper ermöglicht uns den Zugang zu der Gedankenstille und damit auch zu den Gefühlen und zum Unterbewusstsein. Dazu sollten wir uns erst daran gewöhnen, unseren Körper bewusst wahrzunehmen.

Nia lehrt uns, auch außerhalb der Nia-Stunde durch das Leben zu tanzen – „Dancing through Life“. Das bedeutet, den Körper in jeder Alltagsbewegung zu spüren. Das Gefühl zu genießen, lebendig im eigenen Körper zu sein. Das klingt so selbstverständlich, ist es aber nicht. Wie oft ertappst du dich dabei, während du etwas tust komplett in Gedanken verloren zu sein? Dann bist du zwar lebendig, du bist aber nicht in Verbindung mit deinem Körper, also nicht lebendig in deinem Körper.

Wenn du zum Beispiel spazieren gehst, kannst du deinen Körper spüren oder in Gedanken sein. Wenn du denkst, bist du in der Vergangenheit oder in der Zukunft. Deine Bewegungen sind, während du denkst, mechanisch und vom Autopiloten gesteuert. Durch das Leben zu tanzen heißt, jede Bewegung bewusst zu spüren, so wie du es beim Nia Tanzen tust. Nia ist nicht getrennt vom Körper, Nia ist der Körper: der Körper in Bewegung. Wenn du also spazieren gehst, kannst du dich entscheiden, die Empfindung in deinen Füssen lustvoll wahrzunehmen, wie du sie beim Nia Tanzen spürst.

Im Körper gibt es keine Zukunft und keine Vergangenheit. Du bist in der Präsenz. Step in!

Wenn du Dancing through Life und Living Meditation in deinen Alltag integrierst und achtsam wirst, kannst du deine Gedanken über das Leben so verändern, dass du eine komplett andere Haltung zum Leben bekommst. So kann das normale Leben so inspirierend sein wie ein Gemälde – Life as Art. Und das Schöne dabei ist: Du wirst ein Teil von dem Kunstwerk sein. Du wirst dieses Wunder, dieses Kunstwerk „Leben“ körperlich spüren können. Und noch mehr als das: Du wirst dir selbst erlauben, Schöpfer zu sein und dein eigenes Kunstwerk „Leben “ jeden Tag neu zu erschaffen.